Fatos Lubonja

© Gerhard Leber

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Bevor Fatos Lubonja sich endgültig dem Schreiben widmete, studierte er Physik in Tirana. 1974 wurde der 23jährige wegen „feindlicher Agitation und Propaganda“ inhaftiert, nachdem sein Vater, ein hoher Kulturfunktionär, im Zuge einer Kampagne des Hoxha-Regimes gegen „dekadente westliche Einflüsse“ in Ungnade gefallen war und bei ihm selbst regimekritische Schriften gefunden worden waren. Fatos Lubonja verbrachte insgesamt siebzehn Jahre in Gefängnissen und Straflagern. Die Erfahrungen dieser Zeit hat er in autobiographischen Romanen und Erzählungen verarbeitet. Heute ist Lubonja einer der einflußreichsten unabhängigen Publizisten Albaniens. Sein Einsatz für die Menschenrechte, für Demokratie und sozialen Ausgleich in der von politischen und wirtschaftlichen Widersprüchen zerrissenen postkommunistischen albanischen Gesellschaft haben ihm auch im Ausland hohes Ansehen eingebracht. 2002 wurde ihm in Rom der „Premio Alberto Moravia“ verliehen.